OpenWRT ist eine auf Linux basierende offene Firmware für Router und AccessPoints. [OpenWRT](https://openwrt.org/) wird permanent weiterentwickelt und steht aktuell in der Version Chaos Calmer (15.05) für eine Vielzahl an Geräten unterschiedlicher Hersteller zur Verfügung. Möchte man in einer Mietwohnung nicht meterweise LAN-Kable an der Sockelleiste entlang verlegen, gibt es die Möglichkeit mit zwei AccessPoints einen WLAN-Blücke aufzubauen.
OpenWRT bietet zwei Möglichkeiten um eine Bridge einzurichten. WDS (Wireless Distribution System) oder relayd. Grundsätzlich ist WDS zwar einfacher zu konfigurieren, hat aber auch Nachteile. Das Protokoll ist nicht standardisiert was bedeutet, dass es zwischen den Herstellern Unterschiede bei der Implementierung gibt. Dadurch kann es passieren, dass Geräte mit unterschiedlichen WLAN-Chipsätzen (atheros/broadcom) überhaupt nicht kompatibel sind oder es zu einer instabilen Verbindung kommt. Da ich aber selbst bei gleichem Chipsatz immer wieder Probleme mit WDS hatte, empfehle ich persönlich den Weg über relayd.
Ich benutze für die Bridge zwei TP-Link WDR4300. Die Bridge-Verbindung wird über das 5 GHz Band aufgebaut, alle weiteren Clients nutzen ausschließlich 2,4 GHz. Grundsätzlich sollte relayd auf allen Geräten mit OpenWRT funktionieren, weiter Informationen findet man im Wiki. Alle Geräte, die mit der Bridge verbunden sind (LAN und WLAN) befinden sich anschließend im selben IP-Adressbereich. Für das Tutorial gehe ich davon aus, dass ihr bereits OpenWRT auf euren Geräten installiert habt.
Die Einstellungen des ersten AccessPoints müssen nicht weiter angepasst werden. Die einzige Voraussetzung ist, dass sich das WLAN Interface, welches ihr für die Bridge benutzen wollt, im Modus AccessPoint befindet und aktiviert ist. Alle weiteren Schritte werden auf dem zweiten Gerät vorgenommen!
Das Paket luci-proto-relay ist optional und wird nur benötigt, wenn ihr später das Bridge-Interface über die Weboberfläche (luci) administrieren wollt.
Wenn ihr bereits einen DHCP Server in eurem Netzwerk eingerichtet habt, könnt ihr diesen Schritt überspringen. Achtet darauf, dass ihr diese Einstellungen wieder auf dem ersten AccessPoint vornehmt!
Da firewall, dhcp und dnsmasq vom AP1 übernommen wird, sollten diese Dienste auf AP2 abgeschaltet werden, um Konflikte zu vermeiden. Benutzt ihr beide Geräte als reine AccessPoints, könnt ihr die Dienste auch auf beiden Geräten deaktivieren.
Wer möchte, kann auf dem zweiten AP noch das 2,4 GHz WLAN aktivieren und einrichten. Alle Geräte die sich mit diesem WLAN verbinden erhalten ebenfalls eine IP aus dem Adressbereich des ersten APs. Wenn euer Gerät nur ein WLAN Interface hat, lässt sich für die Clients auch ein virtueller Zugangspunkt einrichten.